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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 29.10.2020:

„MINT-Bildung gelingt am besten regional.“

Die Körber-Stiftung fördert MINT-Regionen
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: MINT-Regionen

Die in Hamburg ansässige Körber-Stiftung setzt sich für den Aufbau, die Förderung und Weiterentwicklung von MINT-Regionen in Deutschland ein. MINT-Regionen sind regionale Netzwerke für die MINT-Bildung, in denen naturwissenschaftlich-technische Bildung von den Akteur*innen vor Ort entlang der Bildungskette geplant wird.


Um den Fachkräftenachwuchs im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu sichern, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte und Initiativen entstanden. Eine wesentliche Herausforderung besteht aktuell darin, die in den Regionen vorhandenen MINT-Angebote besser aufeinander abzustimmen. „MINT-Bildung gelingt am besten regional, d. h. wenn sie passgenau auf die Gegebenheiten und Bedarfe der jeweiligen Region zugeschnitten ist“, ist die Arbeitsgruppe MINT-Regionen des 2012 gegründeten Nationalen MINT Forums sicher. Im Nationalen MINT Forum engagieren sich über 30 große überregional tätige Wissenschaftseinrichtungen, Stiftungen und Verbände gemeinsam für eine bessere MINT-Bildung entlang der gesamten Bildungskette. Zur Förderung von MINT-Regionen hat die Arbeitsgruppe unter Federführung der Körber-Stiftung eine Internetseite geschaffen, die verschiedene Formate zum persönlichen Austausch und der Qualifizierung von MINT-Netzwerker*innen enthält.

MINT-Regionen
Mehr als 120 regionale Netzwerke zur Stärkung der naturwissenschaftlich-technischen Bildung gibt es in Deutschland. Die Körber-Stiftung hat unter Mitarbeit verschiedener Stiftungen und Organisationen im Jahr 2013 eine erste bundesweite Bestandsaufnahme der MINT-Regionen durchgeführt, die sie seitdem kontinuierlich fortführt. Diese regionalen Netzwerke schaffen lokal passende, zentral koordinierte und nachhaltig wirksame Angebote entlang der Bildungskette in den MINT-Fächern vor Ort. In ihnen arbeiten wichtige Akteure - von Kindergärten über Schulen und Hochschulen bis zu Unternehmen, Stiftungen, Vereinen und Verwaltungen - eng zusammen und stimmen ihre Angebote aufeinander ab. Davon profitieren die Regionen, denn eine gute MINT-Bildung und -Weiterbildung vor Ort kann Fachkräfte nicht nur hervorbringen, sondern auch halten. Landesweite Koordinierungsstellen vernetzen die verschiedenen MINT-Regionen in einem Bundesland. Die regionalen Netzwerke werden in einigen Bundesländern durch eigene Förderprogramme unterstützt, auch der Bund hat ein Förderprogramm von regionalen Clustern in der MINT-Bildung aufgelegt.

Verbindende Kriterien
Den Aufbau regionaler Netzwerke zur Stärkung der MINT-Bildung in Städten und Gemeinden hat die Körber-Stiftung im Jahr 2017 gemeinsam mit dem Stifterverband mit einem Wettbewerb gefördert. Sieben Regionen haben über zwei Jahre eine Förderung von bis zu 30.000 Euro sowie kostenlose Beratungs-, Unterstützungs- und Fortbildungsangebote erhalten, die unterschiedliche Dimensionen von Netzwerkarbeit, wie Netzwerkmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung, umfassten. Unter den geförderten Netzwerken waren zum Beispiel das MINT Forum Nordhessen, das in der Region als Plattform aller Akteure im MINT-Bereich dienen und diese besser miteinander vernetzen soll, oder die MINT-Region Nordthüringen. Ziele dieser MINT-Region sind das Verstetigen der Arbeiten im Schülerforschungszentrum auf dem Campus der Hochschule Nordhausen und das Erschließen der Region Nordthüringen mit flächendeckenden MINT-Angeboten in Schulen und Unternehmen.

MINT-Regionen unterscheiden sich durch die jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort, ihre lokalen Gegebenheiten und verschiedenen Netzwerkstrukturen. Dennoch zeichnen sie sich durch eine Reihe von Kriterien aus, die sie miteinander verbinden: Durch einen Zusammenschluss und die aktive Mitarbeit möglichst vieler relevanter Institutionen, Akteur*innen und Anbieter*innen, langfristig angelegte Netzwerkstrukturen, gemeinsame strategische Ziele mit Blick auf eine passgenau zugeschnittene MINT-Bildungskette und eine zentrale Koordination der daraus abgeleiteten Maßnahmen. Die Unternehmerinitiative Let’s MINT e.V. im niedersächsischen Landkreis Osnabrück zum Beispiel will junge Menschen mit einem ganzheitlichen Programm für technische Themen und Karrieren begeistern. Durch das Let´s MINT-Programm erfahren Schüler*innen mehr über ihre Begabungen, lernen Betriebe und Berufe in der Praxis kennen und werden langfristig beim Übergang Schule - Beruf gefördert. Alle Maßnahmen greifen gezielt ineinander.
Im „MINT-Initiativkreis Trier“ fördern 51 Mitglieder in einer aufeinander abgestimmten Bildungsstrategie im Sinne des lebenslangen Lernens die naturwissenschaftliche und technische Bildung. Hier geht es vor allem um die Implementierung von naturwissenschaftlichen Projekten in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, in Schulen, Berufsschulen und Hochschulen.

Die MINT-Akademie

Koordinator*innen sind von zentraler Bedeutung für die Netzwerkarbeit in den MINT-Regionen. Sie bringen die verschiedenen Akteur*innen zusammen, stecken gemeinsame Ziele ab und entwickeln neue Impulse. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, müssen sie sich regelmäßig fort- und weiterbilden sowie untereinander Erfahrungen austauschen können. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Angebote bei der MINT-Akademie der Körber-Stiftung. In regelmäßigen Abständen werden Webinare und Online-Schulungen zu verschiedenen Themen angeboten. Von November 2020 bis Februar 2021 bieten die Körber-Stiftung und die IHK Oldenburg auch einen gemeinsamen Zertifikatslehrgang für Netzwerkkoordinator*innen zur Fachkräftesicherung im Blended Learning-Format an.

Auf Einladung der Körber-Stiftung und des Nationalen MINT Forums treffen sich seit 2013 MINT-Netzwerker*innen aus ganz Deutschland jährlich im Hamburger KörberForum zum MINT:Barcamp, um sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen, das eigene Wissen zu teilen und von anderen zu lernen. Wie geht gute MINT-Förderung? Wie lässt sich im Verbund mit anderen Akteur*innen in der Region gemeinsam mehr erreichen? Welche Netzwerkstrukturen sind hierfür erforderlich? Beim sechsten MINT:Barcamp am 18. September 2020 haben sich über 150 MINT-Netzwerker*innen dazu wegen der Corona-Pandemie online ausgetauscht.

Netzwerkangebote
Darüber hinaus bietet die Körber-Stiftung den MINT-Regionen verschiedene Netzwerkangebote an. Mit dem Körber-Dialog MINT-Regionen fördert sie den Erfahrungsaustauschs der Akteur*innen aus Bund, Ländern und Regionen und will das Engagement, das hinter den MINT-Regionen steckt, sichtbar machen, die Potenziale regionaler Vernetzung verdeutlichen und den Dialog darüber vorantreiben, wie bestehende Strukturen und neue Initiativen sinnvoll verknüpft werden können.

Das Format MINT@Home zeigt auf, wie MINT-Bildung in Zeiten der Corona-Krise gelingen kann, welche digitalen Angebote es zum Forschen, Experimentieren und Lernen von zu Hause gibt und welchen Beitrag MINT-Regionen dazu leisten können. Außerdem gibt es Tipps, Hinweise und Angebote für MINT-Netzwerker*innen.

Und das Themenportal MINT-Regionen informiert auf der gleichnamigen Homepage über Inhalte, die alle MINT-Regionen beschäftigen, so verschieden sie sonst auch sein mögen. Es bietet eine Auswahl an Projekten und Angeboten zur Vermittlung digitaler Kompetenzen, die in MINT-Regionen implementiert werden können, sowie Angeboten, die Mädchen und junge Frauen für die Naturwissenschaften begeistern und ihnen Perspektiven für die eigene Karriere aufzeigen. Außerdem präsentiert es einen Überblick über Beispiele gelungener Praxis in den Bereichen „Digitale Bildung“ und „MINT und Mädchen“.


Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 29.10.2020
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